Farbratten-Irrtümer

roll Ratten übertragen Krankheiten.
Ratten übertragen genausoviele und genau dieselben Krankheiten, wie Hamster, Mäuse, Ziervögel, Meerschweinchen, Kaninchen usw. Wenn sie eine Erkrankung haben, dann wurden sie damit angesteckt. Beispielsweise von ihrem Halter oder einem anderen Haustier. 

roll Ratten übertragen die Pest.
Falsch. Der Rattenfloh Xenopsylla cheopis übertrug das Bakterium Yersinia pestis, welches die Pest zur Folge hatte. Die Pest gilt in Mitteleuropa als besiegt und ist zudem heilbar. Die Farbratten jedoch können mit dem Rattenfloh so ohne Weiteres nicht mehr in Berührung kommen. Es sei denn, der Halter schleppt ihn ein.

roll Ratten kann man auch einzeln halten.
Nein. Denn Ratten sind sehr sozial. Wilde Ratten leben in Kolonien mit bis zu 500 Tieren. Ratten einzeln zu halten, ist Tierquälerei. Eine Gesetzesvorgabe, die die Einzelhaltung von Rudel,- Herden- und Schwarmtiere zu bestrafen, ist in der Vorbereitung.

roll Ratten werden zahmer, wenn man sie einzeln hält.
Falsch. Ratten bekommen eine schwere Verhaltensstörung, wenn sie einzeln gehalten werden. Diese äußert sich in überdurchschnittlicher "Zuneigung" zum Menschen. Jedoch resultiert diese aus völliger Verzweiflung. Ratten haben die Eigenschaft, aus den auswegslosesten Situationen das Beste zu machen. Werden sie einzeln gehalten, schließen sie sich, da keine Artgenossen vorhanden sind, anderen Arten an. In dem Falle dem Menschen. Sie sind so verzweifelt, weil sie keinen Artgenossen haben, dass sie bereit sind, sich dem Menschen zu 100% zu öffnen und extremst anhänglich zu werden. Wenn es soweit kommt, ist diese Verhaltensstörung bereits weit fortgeschritten und kann die Lebenserwartung rapide verkürzen.

 

roll Ratten kann man auch draußen halten.
Kann man nicht. Farbratten sind domestiziert. Im Gegensatz zu ihren wilden Verwandten, bekommen sie kein Winterfell mehr. Bei allen Temperaturen unter 14°C wird es für die Ratten lebensbedrohlich.

roll Ratten kann man mit nach draußen nehmen und auf dem Rasen laufen lassen.
Das ist absolut lebensgefährlich für die Tiere. Ratten neigen zu Atemwegsinfekten. Zudem ist das Ansteckungsrisiko mit Parasiten und Infektionskrankheiten draußen enorm erhöht. Ratten sind außerdem neophob. Das heißt, sie sind revierbezogen (und ihr Revier ist ihr Käfig und ihr Auslauf) und haben Angst vor Neuem. Fressfeinde können draußen ungehindert zuschlagen. So schnell wie ein Bussard nach einer Ratte greift, kann kein Mensch reagieren. Mehr dazu hier: Klick!

roll Ratten muss man regelmäßig baden.
Ratten muss man niemals baden! Ratten halten sich selbst sehr sauber. Ratten zum Baden zu zwingen, kann ihren Tod bedeuten. Niemals dürfen Ratten in die Badewanne gesetzt oder sogar mit Shampoo oder Seife bearbeitet werden. Im Hochsommer kann man ihnen eine Schüssel mit Wasser anbieten, in der sie freiwillig (!) herumplantschen können.

roll Ratten stinken.
Jeder empfindet den Geruch der Rattenhaltung anders. Aber die Tiere selbst stinken niemals. Ratten riechen teilweise sogar nach Vanille oder Seife - zumindest empfindet man es so. Was stinkt, ist der Urin und der Kot, welcher unerträglich wird, wenn der Käfig nicht regelmäßig gereinigt wird. Stinken "die Ratten" also, wird es mal wieder Zeit, den Käfig sauber zu machen.

roll Ratten brauchen nicht viel Platz. Sie sind ja klein.
Ratten sind im Vergleich zu Hund und Katze zwar klein, haben aber genauso viel Bewegungsdrang. Es ist sehr wichtig, den Ratten einen möglichst großen Käfig plus Auslauf bieten zu können. Für 2 Ratten muss es mindestens 80 cm Länge x 50 cm Breite x 80 cm Höhe sein (absolutes Minimum).

roll Ratten brauchen Heu und Stroh.
Falsch. Ratten brauchen ernährungstechnisch weder Heu noch Stroh. Zudem sind heutzutage viele Farbratten gegen Heu und Stroh allergisch, daher sollte man in dem Fall darauf verzichten. Wenn die Rattis nicht allergisch sind und man gutes Heu (es darf nicht gammelig riechen) bekommen kann, spricht nichts dagegen, es ihnen zum Durchwuseln oder Nester bauen anzubieten. Das Gerücht, dass man sich mit Heu Milben einschleppt, ist übrigens nicht wahr.

roll Ratten können auch Kaninchen- und Meerschweinchenfutter fressen. Spezielles Rattenfutter brauchen sie nicht.
Falsch. Ratten sind Gemischtköstler. Kaninchen und Meerschweinchen sind reine Pflanzenfresser. Zudem brauchen Ratten eine gewisse Mischung aus Trockengemüse, Körnern und Eiweiß. Dies ist nur in selbstgemischtem Futter oder speziellem Rattenfutter enthalten. Zu empfehlen sind Rattima, JR Farm Rattenschmaus und Reggie Rat.

roll Ratten paaren sich nur zu bestimmten Jahreszeiten.
Irrtum! Ratten paaren sich 365 Tage im Jahr. Alle 3 Wochen kann ein Rattenweibchen bis zu 20 Jungtiere zur Welt bringen, welche wiederum selbst mit 4,5 Wochen geschlechtsreif sind und Babys bekommen können.

roll Rattengeschwister paaren sich nicht.
Falsch. Ratten machen keinen Unterschied, ob sie Mutter, Schwester oder Tante begatten. Es wird jeder begattet! Inzucht zu vermeiden ist Aufgabe der Halter, nicht der Ratten. Es ist richtig, dass Wildratten in ihrem natürlichen Lebensraum es vorziehen, blutsfremde Sexualpartner auszuwählen, um den Genpool nicht zu klein werden zu lassen. Jedoch bezieht sich dies wirklich rein auf Wildratten und ist bei einer kleinen Kolonie auch nicht immer gegeben. 

roll Man kann Männchen und Weibchen im Auslauf ruhig zusammen laufen lassen. Da kann man ja aufpassen, das nix passiert.
Das könnte der Fehler deines Lebens werden! Der Deckakt bei Ratten dauert durchschnittlich 3 Sekunden. So schnell kann kein Mensch eingreifen. Diese 3 Sekunden reichen aus, dass ein Weibchen 3 Wochen später bis zu 20 Babys gebähren kann. Männchen und Weibchen sollten immer getrennt Auslauf bekommen. Am Besten in getrennten Räumen!

roll Farbratten ziehen wilde Ratten an.
Das stimmt nicht. Ratten sind sehr revierbezogen. Sie dringend nur sehr selten in das Revier einer anderen Rattenkolonie ein und das ist meistens nicht mal Absicht, sondern schlichte Unwissenheit. Wenn wilde Ratten die Farbratten riechen, merken sie, dass dieser Teil des Hauses / Grundstückes bereits von einer Kolonie bewohnt wird und ziehen sich in ihr eigenes Revier zurück. Kurz: Ein Revier, das bereits besetzt ist, wird nicht von anderen Ratten besucht.

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