Der § 2 (1) Tierschutzgesetz besagt Folgendes:


>> Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat,
1. muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen, [...] <<


"Seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend" bedeutet auch, dass soziale Tiere in sozialen Verbänden untergebracht werden müssen. Das bedeutet, keine Einzelhaltung für Rudel-, Gruppen-, Herden- und Schwarmtiere.

Demnach ist eine Einzelhaltung für Rudeltiere, wie Ratten, verboten.

Es hält sich noch immer das Gerücht, dass Ratten schneller zahm werden, wenn man sie einzeln hält. Das steht sogar vereinzelt in Ratgebern. Das ist Schwachsinn!

Ratten, die einzeln gehalten werden, erkranken früher oder später an schweren Verhaltensstörungen. Dazu zählen unter Anderem:

- exzessives Gitternagen
- exzessives in der Ecke scharren
- manisches Nagen an Häuschen oder anderem Zubehör
- im Kreis laufen
- sich selbst Fell ausrupfen
- extremste Anhänglichkeit gegenüber ihres Menschen
- völlig artuntypische Anhänglichkeit anderer Haustiere (Hunde, Katzen)

Ratten die einzeln gehalten werden, sind nicht glücklich. Viele sagen, ihre Ratten seien es doch.

Tja, wie sieht man denn, dass eine Ratte glücklich ist, wenn sie keine Artgenossen hat und auch noch nie hatte? Wenn man selbst, als Halter, noch niemals Ratten im Umgang miteinander gesehen hat?

Ratten sind die anpassungsfähigsten Tiere, die es gibt. Sie tun das, was ihre Lebensaufgabe ist: Aus jeder Situation das Beste machen.

Das bedeutet für sie auch dann "den Kopf oben zu behalten", wenn sie einzeln gehalten werden, obwohl sie in Wahrheit kreuzunglücklich sind.

Sie können weder Protestschilder malen, mit der Aufschrift: "Ich bin allein unglücklich! Ich möchte Freunde haben!" Noch können sie es ihrem Halter einfach sagen.

Aber depressiv zu sein gehört nicht in das Verhaltensrepartoire einer normalen Ratte. Und selbst wenn eine Ratte depressives Verhalten an den Tag legt, weil sie schon wirklich Ewigkeiten einzeln gehalten wird, kann ein normaler Laie, der noch niemals artgerecht gehaltene Ratten hatte, dieses depressive Verhalten nicht als ein solches erkennen.

Einzeln gehaltenene Ratten...

... können nicht von Artgenossen geputzt werden.
... können nicht mit Artgenossen spielen und raufen.
... können sich nicht um Fressen streiten.
... leiden meist unter großer Langeweile.
... können nicht die Geborgenheit und den Schutz einer Gruppe genießen.
... können sich nicht mit ihren Artgenossen im Ultra- und Infraschallbereich unterhalten.

Das alles braucht eine Ratte aber.

Egal, wie ausgiebig man sich auch um seine Ratte kümmert: Einen Artgenossen kann man nicht ersetzen. Selbst, wenn man sich 12 Stunden täglich um seine Ratte kümmern könnte, so wäre sie doch 12 Stunden des Tages allein. Hätte sie einen oder mehrere Artgenossen, wäre sie nie allein.

Dass zwei Ratten mehr Arbeit machen, als eine ist Quatsch.
Zwei oder drei Ratten machen deutlich mehr Spaß als eine - das stimmt!


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