Keimfutter
Unter Keimfutter versteht man Getreide und Sämereien, die gewässert werden, aufbrechen und Keimlinge bilden. Diese werden dann verfüttert.
Dabei ist Keimfutter für Ratten nicht nur eine kulinarische Abwechslung. Es ist auch gesund. Durch die Keimung verlieren die Saaten an Fett. Der Vitamingehalt hingegen nimmt zu. Auch pflanzliches Eiweiß ist viel enthalten. Gerade für Ratten, die z.B. an Tumoren leiden, wäre es sinnvoll, das tierische Eiweiß (Mehlwürmer und Co.) durch pflanzliches Eiweiß zu ersetzen, da tierisches Eiweiß im Verdacht steht, das Tumorwachstum zu fördern. (Jedoch nicht, es auszulösen - ganz wichtig!)
Wenn man Keimfutter herstellen möchte, kann man das aus Einzelsaaten tun, aber man kann auch einfach beherzt in das normale Rattenfutter greifen. Alles, was nicht keimen kann, muss vorher rausgenommen werden. Also z.B. Extrudate, Pops, Mehlwürmer, Kräuter, Blätter, Blüten usw.
Dann gibt man das Getreide auf ein Sieb und hängt dieses in eine Schüssel mit Wasser. Die Sämereien sollten komplett mit Wasser bedeckt sein und 6-8 Stunden so stehen, damit sie sich vollsaugen können.
Danach kann das Wasser weggeschüttet werden. Die Sämereien werden nun alle 8-12 Stunden abgewaschen, um Schimmelbildung zu vermeiden. Also einfach kaltes Wasser über die Sämereien im Sieb laufen lassen und das Sieb dann erneut in die leere Schüssel hängen lassen, damit alles abtropfen kann.
Nach 24 Stunden sind die Getreidekörner aufgebrochen und kleine Keimlinge treten zu Tage. Fertig!
Bietet Keimfutter nur in kleinen Mengen an. Zu große Mengen können Durchfall auslösen.
Schimmel vs. Wurzeln
Achtung: Verwechslungsgefahr!
Wie ihr auf dem Bild oben rechts sehen könnt (zum Vergrößern einfach anklicken), bilden sich an manchen Getreidearten kleine Härchen an den Keimlingen. Dies ist kein Schimmel. Das sind winzig kleine Wurzeln.
Qualitätsprüfung
Neben der Tatsache, dass Keimfutter gesund und bei den meisten Nagern sehr beliebt ist, ist es auch sinnvoll, um zu testen, ob das Futter eine gute Qualität hat.
Nach dem Wässern sollte nach 24 Stunden mindestens die Hälfte aller Sämereien Keimlinge gebildet haben. Sind es weniger oder gar keine, hat das Futter eine minderwertige bis schlechte Qualität. Dies bedeutet dann, dass das Getreide im Rattenfutter entweder das Mindeshaltbarkeitsdatum überschritten hat und/oder falsch gelagert wurde.